Ergebnisse des Leitbild-Fragebogens des Residenten-Wohnprojektes in Köln

Wie entsteht ein Leitbild?

Unter „Was wir wollen“  steht auf unserer Internetseite, welche Ziele wir verfolgen und wie wir in Zukunft leben wollen. Der Text ist eine Kurzfassung unseres Leitbildes. Aber warum braucht ein Wohnprojekt ein Leitbild?

Von Anfang an war uns klar, dass wir bis zum Einzug in unser Wohnprojekt einige Geduld aufbringen müssen. Geduld, die man vielleicht nur haben kann, wenn man weiß, wofür es sich lohnt, Zeit und Kraft auf lange Sicht zu binden. Dass jedoch alle, die am Anfang um einen großen Tisch sitzen und sich für Wohnprojekte begeistern, die gleichen Vorstellungen haben, ist ziemlich unwahrscheinlich.

Welche Fragen wollen wir uns stellen?
Was genau heißt zum Beispiel, dass ich Wert auf eine gute Lage lege? Oder dass ich hoffe, dass wir uns gegenseitig unterstützen? Und wie groß sind die Ressourcen, die ich für gemeinschaftliche Flächen und gemeinsame Aktivitäten zur Verfügung stellen will? Wie viel Wert lege ich auf Selbstbestimmung bei der Rechtsform und bin ich bereit, im Konfliktfall Mediation in Anspruch zu nehmen? Soll das Projekt auch eine Altersvorsorge sein? Was kann ich zur Finanzierung des Projektes beitragen?

Das Sprechen über solche Fragen kann sensible Punkte berühren und jedem sind andere Dinge besonders wichtig.

Für einen ersten Überblick darüber, wie wir so ticken, haben wir die Fragen in einen Online-Fragebogen umgesetzt. Jedes Residenten-Mitglied konnte dann die Antworten und eine Gesamtauswertung anschauen. Klar war schnell: Wir ähneln uns in vielen, aber längst nicht allen Dingen. Besonders unterschiedlich waren wir in der bevorzugten Größe des ganzen Projektes und Art und Ausmaß der gemeinsamen Aktivitäten. Und der Frage, ob wir uns mit dem Cohousing-Konzept identifizieren wollen.

Ergebnis der Disney-MethodeDie Disney-Methode
Ein ganztägiger Leitbild-Workshop brachte unsere unterschiedlichen Ideen zusammen. Wir haben ihn nach der Walt-Disney-Methode organisiert: Kontroverse Themen werden dabei aus drei verschiedenen Blickwinkeln beurteilt. Der Träumer liefert Ideen und denkt visionär. Der Realist überlegt, wie die Ideen in die Tat umgesetzt werden können. Der Kritiker fordert heraus und identifiziert mögliche Fehlerquellen. Wichtig ist, dass man die Rollen zeitlich voneinander trennt, jeder Rolle genug Raum gibt und alle Personen versuchen, jede Rolle einmal einzunehmen.

Am Schluss des Workshops hatten wir ein ganz gutes Gespür für uns als Gruppe bekommen. Dafür, dass Sorgen und Befürchtungen ernst genommen werden. Und vor allem dafür, wie wir unsere Ideen und Visionen so gestalten können, dass  alle mitgehen können.

Leitbild-Fragebogen (PDF)
Fragebogen-Software: www.onlineumfragen.com