Modellzeichnung Wohnhaus

Ein Haus auf Stelzen

Die Stadt Köln hat im Jahr 2016 die „Wohnungsbauoffensive“ auf den Weg gebracht. Das Programm soll der Wohnungsnot in Köln entgegenwirken. Ein Grundstück aus dieser Offensive hat es uns besonders angetan. Deshalb haben wir uns zusammengesetzt und gegrübelt, was möglich wäre.

Konzept Stelzenhaus

Das Grundstück ist in der Nähe des Friedhofs Melaten. Direkt an der Ecke Geleniusstraße und Piusstraße. Bislang wird die Fläche als Parkplatz genutzt – von den Besuchern des Friedhofs sowie von Anwohnern. Diese Voraussetzung haben wir aufgegriffen und ein Haus auf Stelzen geplant. Der aufgeständerte Bau bietet im Erdgeschoss zur Straße hin öffentliche, zur Hofseite hin private Parkflächen. Mit dem Stelzenhaus brauchen wir keine Tiefgarage, deren Bau enorm teuer ist. Außerdem hat solch ein Konzept noch einen anderen Vorteil. Auch wir haben die Hoffnung nicht aufgegeben, dass es bald weniger motorisierten Individualverkehr geben wird – vor allem im inneren Stadtbereich. Dann lässt sich eine Parkfläche in der Erdgeschosszone eines Stelzenhauses – im Gegensatz zu Tiefgaragenplätzen – einfach in Wohn- oder Geschäftsflächen umwandeln.

Gewinn für die Nachbarschaft und für uns

Und wir haben noch mehr Ideen. In der Ecke Gelenius-/Piusstraße gibt es zwar viel Wohnbebauung, aber kaum Infrastruktur der Nahversorgung oder soziokulturelle Angebote. Wir können helfen, das zu ändern: In der Hofzone bzw. auf begehbaren Dächern (siehe Skizze oben) soll gemeinschaftliches Leben im Viertel möglich sein – Aufenthalt in der Sonne, Hofflohmärkte, Repair Café, Nachbarschaftstreff. Mit einem Büdchen und/oder einer Einkaufsgemeinschaft im Erdgeschoss können wir die Versorgung mit Dingen des täglichen Bedarfs und Gemüse von Bauern aus der Region im Quartier verbessern. Gemeinschaftsräume möchten wir nicht nur für uns haben, sondern auch den Nachbarn zur Verfügung stellen: Wir werden einen großen Saal haben, der für Veranstaltungen nutzbar ist. Auch wollen wir unsere geplante Werkstatt für die Nachbarschaft öffnen sowie unseren Co-Working-Raum. Ein ganz wichtiges Thema ist für uns schließlich Lebenslanges Wohnen – wir beschäftigen uns deshalb mit einer möglichen Pflege-WG.

Uns ist klar, dass die Stadt mit der Wohnungsbauoffensive möglichst viel Wohnungsbau umsetzen will, vor allem auch möglichst preiswerten. Die Notwendigkeit ist ganz offensichtlich und wir unterstützen das. Deshalb sind wir offen für öffentlich geförderte Wohnungen, auch als Teil des Wohnprojektes, und wollen ein solches Gesamtkonzept gern mit einem Investor / Kooperationspartner gemeinsam entwickeln. Das Grundstück Pius-/Geleniusstraße macht jedenfalls vieles denkbar und möglich.